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147 km 2600 hm
Nachts rennt fast ein Reh in mich rein. Anscheinend hänge ich in einem Wildpfad.
Verartztung hat geholfen, ich werde den ganzen Tag im Sattel sitzen können. 2km rein nach Gefrees, es ist kurz nach 6. Auf dem Tracker sehe ich, daß Anja in einer Hütte am Sportheim rumhängt.
Wir suchen einen Bäcker und finden beim Rewe. Ausgiebiges Fress, Kaffee und Beautyprogramm, dann frisch und fit hoch auf den großen Waldstein und weiter durchs Fichtelgebirge.
Wir treffen mehrere Male auf wirklich seehr nette und interessierte Leute. Ein Förster, 4 Waldarbeiter später richtung Dreiländereck die „Resi“ eine Wirtin, die uns aber gerade kein Essen machen kann, weil sie weg mus, gibt us aber Wasser und Süßes.
Am Checkpoint 2 – Dreiländereck (Sachsen Bayern Tschechien) 3 nette Herren, diefür uns ein Foto machen, dann rein nach Tschechien. Es ist sauschwül, dicke Wolken ziehen auf, gleich krachts. Wir müssten auch bald was essen, Hranice hat nichts für uns, also auf nach Adorf, wieder in Deutschland. Nachmittags um halb 3 hat nur noch ein Döner offfen, aber Salat und Pizza mit viel Ayran taugt mir auch. In einer Eisdiele sitzen wir den Regen aus und ich blogge.
Als es weiter geht, schlägt Detlef auf, wir fahren 2 km zu dritt aber ich hab so einen Lauf, daß ich alleine davonziehe. Ich heize durchs Vogtland und den ersten Kamm im Erzgebirge. ca 35 km ohne Pause. Irgendwann auf knapp 1000 Meter schlägt sofort ein Brett Müdigkeit ein und ich mus anhalten. Die Riegel, welche Anne für mich gebacken hat, wirken Wunder, wie diese Lembas bei Herr der Ringe. Ich will sie spontan anrufen, aber sie geht nicht ran.
Also weiter, Kette rechts. Lange schnelle Abfahrt. Johanngeorgenstadt. Das tschechische Nachbardorf direkt an der Grenze wirkt wie aus einem Film vonTarantino. Bordelle, komische Läden, überall kaputte Paletten… Tumbleweed. Niemand auf der Straße.
Ich weiß, vor mir liegt der Fichtelberg. Höchster Berg der Tour, 1200 Meter. In einem Straßenlokal am Dorfrand tanke ich Wasser, es ist halb 8 abends. Ich hab ein 650 Höhenmeter Projekt vor mir, aber das wird jetzt durchgezogen.
Die Auffahrt ist leichter als gedacht, der Vorberg ist komplett auf Sahneasphalt und geht sich problemlos… was eine Ruhe, niemand hier .
Es wird dunkel, ich fahr mit Scheinwerfer bis ins Bergdorf auf 1000 Meter, wo ich nochmal Wasser hole. Ich sehe Lichter, Anja und Detlef sind mir gefolgt. Anja ist gut drauf, will mit mir hoch, Detlef möchte im Dorf bleiben, Wir fahren die restlichen 150 Höhenmeter bis in ein Shelter kurz vorm Gipfel. Morgen werden wir uns eine viertelstunde warmfahren können, bevor es dann kalt runter geht.
Insgesamt nicht viele Kilometer geschafft, aber 3 große Bergetappen. Ich hatte mehr Respekt vorm Fichtelberg, da ich seinen Nachbarberg den Clinovec von den 1000Miles her kenne und dieser mir damals mehr zu schaffen gemacht hat. Auch gut.
Jowjow. Das liest sich ja jetzt alles geschmeidig! Was gibts da groß zu wünschen? Dass die Bierqualität konstant bleibt? Gut Druck auf den Pedalen! Ahoi (wie man in CZ sagt)
Gibt’s denn irgendwo das Rezept für die Wunder-Riegel?
Ja Glückwunsch mein Dickerchen, wie ich sehe, bist Du soeben durch’s Ziel gedödelt! Respekt. Nur schade, das es etwa grade jetzt 10°C zu wenig sind um ins Wasser zu springen. Egal, mach’s trotzdem, hau Dir ein paar Fischbrötchen rein und lass Dich feiern. Ich trink heute Abend ein Bier auf Dich!
Moin Pete!
Läuft bei dir? Ich bin dir (digital) auf den Fersen….
Hau rein!
Jens (vom Cherusker…)
Super Blog, toll geschrieben 🙂 Kann alles sehr gut mitfühlen! Beim Gasthof zur Linde habe ich noch am Abend übernachtet :p
Super nette Dame, die mir noch am spät abend eine schöne grosse Käse Platte hingezaubert hat.
Gruss, Fatih
Kommen noch die Berichte der anderen Tag? Ich fände es nämlich sehr informativ!
hab ich nachgereicht. 🙂 War mir unterwegs nicht mehr möglich, ich war zu sehr im Racemode.