1000miles Tag 04 – Magura, Kriszna

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90 km 2800 hm

Die Nacht war wirklich wieder saukalt. Alleine das Tippen des gestrigen Blogposts mit klammen Fingern war abenteuerlich. Also kam die Rettungsfolie aus dem Medipack zum Einsatz, in der sich leider auch die eigene Feuchte sammelt. 

Naja um 5 treibt mich die Sonne raus, immer noch skurill, wie früh das hier losgeht. Also schön Dehnübungen in der Morgensonne an diesem sehr schönen Morgen, schnell wird mir wieder warm. Gepackt und schlag 6 nach dem Nightbanverbot rein in die Zone. Meine beiden Nachbarschläfer brauchen noch ein bissl, aber unten im Einstieg lauern schon 2. Bald sind wir 5 und Robo aus Pilsen, den ich gestern im Biergarten kennengelernt habe, freut sich, mich zu sehen. Wir schnacken, aber bald fehlt die Puste.

Der erste Aufstieg am Magura vorbei fällt mir leicht, ebenso der Downhill. Es ist etwas tricky mit der Temperatur, entweder ist mir zu kalt oder zu heiss, Jacke an aus an aus. 

Unten im Tal der Holzrücker finde ich Wasser und dann wieder aufwärts. 

Es gibt später 2 supersteile lange schiebepassagen, die eine weniger verschlammt, als beim letzten Mal, die andere aber killt mich. 

Kopfschmerz, der Downhill macht keinen Spass mehr, im kleinen Dorf unten kaufe ich ein paar Sachen und weiß gar nicht, was ich jetzt wo am besten machen soll. Verkehr, irgendwie hab ich auch gerade Kulturschock. 

Hinter einer Kirche trockne ich meine Schlafsachen in der Sonne, döse etwas, creme Füsse ein. Jens kommt an, wir schnacken kurz. Er meint, er hat etwas Angst vorm Wetter. Ja es ist auch potentiell instabil, genau wie vor 2 Jahren. 

1000 Höhenmeter am Stück liegen vor mir. Nightbanzone wieder, dh ich muss um 8 das Gelände verlassen haben. Der Kriszna ist ein guter Berg. 1600m, höchster Berg der Etappe und sieht aus, wie eine hochskalierte Wasserkuppe. Lässt sich 600hm fahren, der rest wird geschoben. Oben gibt es einen kurzen, aber saugeilen Downhill bis zum Restaurant. Wie ich so dahinballer, werde ich gefilmt. Es müsste also in 2 Tagen oder so ein Video auf Youtube sein. 

Einmal Schnitzel, einmal Huhn, ein Bier. Bei der  Abfahrt spüre ich was Hartes ins Hinterrad einschlagen. Ich halte an, Milch spritzt aus dem Hinterreifen. Ich halte meinen Daumen drauf, wie bei einer Wunde und versuche den Schlitz mit einer Rettungswurst zu kitten, er ist jedoch zu groß. Der Kamerajeep kommt, ich werde gefilmt, wie ich notdürftig den Reifen von innen mit Flicken und Gaffa patche und einen Schlauch reinziehe. Da die verschiedenen Versuche viel Zeit fressen, wird es jetzt doch knapp mit dem Ende der Nightbanzone vor 20 uhr. Zum Glück kann ich fahren, aber ich weiß, das hält nicht die morgige Etappe. Ich brauche einen neuen Reifen. 

Ich schaffs noch locker raus aus dem Kriszna Gebirge, aber ohne viel kucken und foto machen. In der nächsten Stadt haben die Läden schon zu, ich setze mich in einen Biergarten, esse und mache meine Bildauswahlroutine.

 Als ich im Dunkeln über Land weiterfahre, sind überall um mich rum Gewitterzellen. Ich habe sehr viel Angst vor Blitzen. Auf einmal, mitten in der Pampa ein Bushäuschen. Vollbremsung, jes die Rettung. Da liegt auch schon einer drin. Wir babbeln kurz, ich hänge die Matte an die Sparren und bin auch hundemüde. Es fängt an zu regnen. 

Alles in allem ein guter Tag mit Tiefen, das mit dem Reifen hat jetzt nicht für Frust gesorgt, weil ich musste 1. nicht laufen und ich habe 2. einen Bikeshop in 20km auf dem Weg ergoogelt, das sollte morgen vom Timing her passen. 

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