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200 km 900 hm
6 uhr.. scheisse gehts mir schlecht. Ich schau auf den Tracker.. oh man dieser Detlev ist schon wieder seit über ner Stunde unterwegs. Die Gegend am Checkpoint ist bevölkert… Shane jagt Detlev, Peter ist direkt hinter ihm, dann Patrick, nur Big Apple (Anja) schläft anscheinend noch. Ich führe immer noch das Mittelfeld mit Platz 11 aber stabil ist das nicht.
Quälend gehts durch gerade Sandpisten. Aaaaah fick diesen scheiss Sand. Ich lass mich gegen 8 rücklings fallen und schlafe ne halbe Stunde.
Später ein Radweg. Eeendlich. Kette rechts, Arme in den Lenker und auf nach Fürstenwalde. Hier sollte es doch was zu Essen geben.
Der Bäcker macht grad zu, gerade noch 2 teilchen geschnappt und dann zum Döner nebenan. Döner Döner Döner. Ich hab kein Bock, aber er hat Burger. Ich nehme 2, diese Fettigen Dinger werden mich über den Tag bringen. Extra Majo. Extra Fett. 3 Ayran hinterher und Gas.
Dies ist wirklich ein verbissener Tag, ich steigere mich zu viel rein in meine Verfolger und in den Gedanken, meinen Platz zu halten.
Rund um Berlin wird es voll mit Leuten. Zwar mittlerweile sehr schöne Trails aber viel zu viel los, völlig inkompatibel wenn hier Leute mit Hunden und Kindern unterwegs sind und dann so ein verrückter Spinner mit Gepäck auf der Flucht ist. Ich fühle mich nicht so gut, irgendwie Outlaw.
Hinter Erkner wirds wieder ruhiger, aber jetzt kommt das Tal der Mücken. Eigentlich ein sehr schönes Tal, der Weg teilweise ordentlich auf und ab. Naturschutzgebiet, es liegen ständig Bäume quer. Schon anstrengend, aber ok, so ist das. Aber die Mücken…. kaum hältste an, fessen sie dich auf. Also immer weiter, bloß nicht anhalten…
Irgendwann völlige Erschöpfung. Scheiss auf Mücken scheiss auf Verfolger… Powernap.
Wahnsinn was der Körper aushält, nach ner halben Std. kann ich wieder Vollgas geben. Eigentlich hab ich nur Schlafmangel, ansonsten bin ich mittlerweile top eingefahren.
Bei Niederfinow am Schiffshebewerk esse ich ein gar nicht mal so gutes Eis. Eine Bier trinkende Familie mit leicht simplen Charakter reicht mir Wasser aus dem Garten. „Wo will er denn hin?“ „Nach Rügen“ „Rügen? da musste da lang!“ „Danke! Vielen Dank!“
Später am Grimmitzsee, halb 9, ein Strandlokal. Habd ihr was zu essen? „Küche schließt um halb 9“ „Aber das ist jetzt“ Chefin erbarmt sich, ich bekomme eine doppelte Soljanka. Oh man ist die gut, die wird mir noch lang helfen. Noch ein Weizen und ein netter schnack mit 2 älteren Herren mit Reiserädern und weiter im Dunkeln. Sandpisten, Hangars. Ein Dorf. Halb 2 Uhr Nachts.
Ich dachte ich mach durch und fahr bis Rügen aber ich brauch Schlaf. Lege mich ohne Hängematte einfach so mit Klamotten im Schlafsack auf eine Bank.
1 Stunde später. direkt über mir: SIRENE. Scheisse ist das laut.
Plötzlich rennen Leute durchs Dorf, springen ins Feuerwehrhaus und fahren mit der Leiter davon.
Jetzt wäre der Zeitpunkt gut, weiterzufahren. Ich entscheide mich aber fürs weiterschlafen.