Tag 17 – fiftyfifty

Guten Morgen! Wie (fast) jeden Morgen frühstücke ich ein formidables tostada mit tomate. Das wird zu Hause einführt. Getoastetes Brot, Öl (bevorzugt mit Knoblauch versetzt) und Tomatenmatschepampe drauf. Saulecker. Geht immer. Adios, nettes kleines Monesterio, von der Karte und den schlauen viadelaplatabüchern schwant mir horroriges: Autobahn und Asphalt. Und der Tag spaltet sich auch tatsächlich ganz klar in eine hässliche und eine idyllische Hälfte. Die ersten 10 km verlaufen auf Schotterpiste, Landstraße oder Rumpelpisten in nächster Nähe zur Autobahn, die mich schon die ganze Zeit begleitet. Aber selten so nah. Übrigens heißt auch die Autobahn Via de la plata, ne ganze Menge LKWs unterwegs, wie passend. Zum Laufen: unschön. Ich hoffte auf’n Tramp, aber auf meiner Piste ist nichts los. Irgendwann führt zwischen Autobahn und Dorfstraße ein Trampelpfad in einer Eukalyptosanpflanzung. Sofort ist das Lüftchen viel frischer. Dann gilt es noch eine große Kreiseleinheit für die Autobahnauf- und abfahrt zu überwinden (zur Belohnung gibt’s ein Eis) und dann kommen 10km des (schon gewohnten) Idylls: Wiesenwiesenwiesen mit Eichen und vermutlich höchst glücklichen Schafen, Schweinen und Kühen. Ich zumindest bin schwer neidisch auf deren saftige und schattige Wiesen – alles eingezäunt, mir ist der Zutritt zur gechillten Fletzerei untersagt. Nun gut, die heutigen 20 km sind recht fix geschafft, trotz auführlicher Pausen (am Wegesrand). Kurz vor Dorf (El real de la jarra) verlasse ich übrigens die Extremadura, ab jetzt: Andulsien. Private Herberge geschnappt und – bis auf eine kurze Dusche – sitze ich auf dem Dorfplatz und lese, trinke und schaue. Als die Sonne weg ist, gehe ich rein und bestelle doch so langsam was zu essen. Das gleiche Spiel wie gestern: ich finde mich unglaublich cool, weil ich erst um 21 Uhr an essen denke. Meine Tapas sind durch (jetzt ist halb 11) und das Restaurant füllt sich gerade so richtig. Ihr wisst schon, andere Länder…

Eine Antwort auf „Tag 17 – fiftyfifty“

  1. Gestern ab 20 Uhr der erste Regen seit Monaten. Der Wirt tanzte vor Freude im Lokal. Nach heftigem Abschlussgewitter heute mir wieder klarer Himmel, aber kühl und stark windig.
    Heute noch allein unterwegs, Mutti immer noch krankgeschrieben
    Allen Wanderern einen schönen Tag!!

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