100 km 2700 hm
bisher gefahren: 1282km
natürlich komm ich nicht vor 8 aus dem seltenen Bett. Ganz klar. Aber wenigstens hat schon der Bäcker offen und ich hau mir 5 süße Teilchen und 3 Kaffee rein. Dann geh ich in der Morgensonne die 600 hm Aufstieg an. Geht schneller, als ich dachte.
Es ist sehr kalt. Sicher nur 5 Grad. Auf 1350 ist eine Art Berghotel und die haben auch ein Matratzenloch für 1000miles Fahrer eingerichtet. Das hätte also gestern noch klappen können, wäre aber weniger gemütlich gewesen, so tropfnass.
Runter muss ich größtenteils schieben, so will die Regel des Krkonosz Nationalparks, wie das Riesengebirge hier heißt. Es ist auch explizit Regel bei 1000miles.
Im Touri Bergdorf Spindlermühle gehe ich in 3 Bikeshops und bekomme keine Magura MT5 Beläge. Mist. also weiter. Einige Steilhänge sind zu machen, dann ein schneller Schweinebraten in einem Bergrestaurant. Es geht ins Isergebirge. Die Hochstrasse auf 1100 m lässt sich ganz flowig fahren, beim letzten Mal hatte ich ziemlich gezetert. Da war ich wohl schon durch.
Dann 1km Grenzweg nach Polen, Sumpf und nasse Füße. Naja ich wußte ja, was kommt. Der Morast hier ist schwarz. Es ist kühl, also trete ich den Höhenweg durch Polen rauf zum Steinbruch. Dort ein ausgiebiges Vorräte fressen und ich kann sogar die Schuhe etwas trocknen, obwohl der Rückweg nach Tschechien ja nochmal morastig werden wird.
Runter vom Isergebirge. Ich fühl mich gut, daß der Sumpfscheiß meine Laune nicht verdorben hat, und jetzt kommt der Flowtrail bei Hejnice als Belohnung. 15km Pumptrack und mein Adrenalin schießt auf Anschlag. mit diesem Schwung laufe ich am Checkpoint 3 ein, trinke ein Bier, schnacke, lass mich mit Süßigkeiten beschenken, schau mir das Elend mit meinen Brakepads an und ziehe noch vor Dämmerung weiter. Meine Strategie ist, die Arschlochberge immer abends zu machen und mir was für morgens zum Einrollen zu suchen.
An einem Wegweiser bau ich meine Sachen auf und bekomme die kälteste Nacht der Tour.