10k Taunus DNF #2 – dat war dann wohl doch zu heiss, ne.


Rot gestrichelt: Planung | Rot durchgezogen: aktuell gefahren.
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306 km 8003 hm

2. Versuch meines 10000hm Projekt. Sehenden Auges in die 36º gefahren. Ich habs mir lange als Hitzeexperimant schöngeredet, aber nachts hats mich dann doch arg gebeutelt. Abbruch am nächsten morgen wegen drastischem Zeitverzug und Unfähigkeit, noch mehr Wasser zu trinken.

Es ging mit Verspätung los (halb 4 statt 2) und es war gleich satt schwülheiß am Platte Climb.
Im Gegensatz zum letzten Kurs habe ich mir mehr von den Hausbergen eingebaut, u.a. auch 3x Hohe Wurzel aus unterschiedlichen Richtungen.
Beim 2. Mal wurde es schon hell und den 3. Wurzelclimb kam überraschend Alina dazu.

Wir fuhren dann den Hansenkopf bei Schlangenbad und mir fiel erneut das Desaster auf, das hier der Wald mittlerweile darstellt.
Über den Preis der sinnlosen Fichtemonokultur hab ich mich ja schon genug ausgelassen, von der steht nun wirklich kein einziger lebender Baum mehr rum. Aber auch die Laubbäume haben extremen Trockenstress und es sieht teilweise aus, wie im Oktober.

Die Grüne Bank hoch war diesmal extrem hart, die Hitze kam schon langsam durch und anscheinend hatten zahlreiche Holz-LKW den staubigen Belag versaut, daß man laum noch grip hatte, was Alina mit ihren 30mm Slicks auf dem Hosenboden bezahlt hat.

Ab Erbacher Kopf dann wieder alleine und die Kalte Herberge hoch gegen 11:30 war schon eine echte Hitzetortour. Oben war dann genau richtig mein geheimer Fressbunker, den ich ein paar Tage vorher im Unterholz versteckt hatte. (hier wollte ich spätabends nochmal vorbeikommen – da wusste ich noch nicht, daß das eher frühmorgens 6.00 werden würde)

Ab da wurde alles nur noch sau anstrengend und ich musste wirklich hart arbeiten, nicht in einen Krisenmodus zu kommen. Auch die Zeit passte überhaupt nicht mehr zum Plan und ich ärgerte mich schon über meinen hemmungslosen Optimismus, mit dem ich solche Sachen immer wieder anzugehen scheine. In Östrich musste eine extra Wasserfüllung am Friedhof genommen werden und bei Marienthal um ca 15:00 kam meine erste große Erschöpfungspause.
Die zahlreichen Zustiege in den Weinbergen vom Rhein hoch bis Waldrand mit Mittagssonne im Nacken haben ihren Tribut gezollt.

In Geisenheim beim Rewe dann großer Flüssignachschub – hier war ich schon bei ca. 7 Liter. Viele aggressive Jugendliche unterwegs – jeder hat so seine recht bis schlechte Art, mit der Hitze umzugehen.

Rüdesheim bis Rheinknie (davor hatte ich am meisten Angst gehabt) war dann relativ OK, war der Nachmittag ja schon spät. Langsam machte ich mir Sorgen, ob ich den Rewe bei Lorch noch erwische??

Tatsächlich kam ich da Schlag 21:00 an und konnte grad noch so einkaufen. Und ZACK war es auch schon dunkel! Auch hier wieder mein bescheuerter Optimismus: „Haja bis 10 wirds schon irgendwie hell sein“ – als ob ich keine Hightech hätte, die mir genau den Sonnenuntergang sagt. Und im August ist die Blaue Stunde anscheinend ziemlich kurz.

So ab da wurds schwierig und langwierig. Ich konnte nicht mehr so gut trinken, bzw. musste mich dazu zwingen. Dementsprechend schwierig war das Riegel essen.
Kaub Trail im Dunkeln war schade, Kaum Climb war zu erwarten krass und wollte einfach nicht enden.
Wispertal war erfrischend kalt, ca 20 grad,
Presberg Climb (ich bin den schon so oft nachts gefahren) machte ich komplett im Dunkeln bei hellem Mondlicht, das war schon geil.
Oben am Forsthaus hat sich eine kurze Pause in einen veritablen Parkbankschlaf von ca. 2 Stunden verwandelt.

Hier war also der erste Teil der Challenge schon verloren (kein Schlaf)

Wieder unten im Wispertal KALT, 15 grad (!!!!!) bei Dämmerung. 500 Höhenmeter weiter oben auf der Kalten Herberge stand die Hitze vom Vortag bei 30 Grad. Das war schon krass, dieser Temperatursprung.

Also 6 Uhr morgens statt 12 Uhr nachts Kalte Herberge, 6 Stunden hinterm Zeitplan. Ich fuhr noch einen kleinen Climb und runter nach Niedergladbach, wo ich mich um halb 8 entschied, abzubrechen.

Ich hätte noch 100km gehabt und wäre in die krasse Mittagshitze gekommen – das war so nicht geplant und ich konnte nun wirklich auch nichts mehr trinken, ohne daß mir schlecht wurde.

Fazit: Das bleibt jetzt vorerst gescheitert, ich hab keinen Bock auf ein 3. Mal.. möchte lieber wieder weite Sprünge in neue Gebiete machen, statt mich an den Hausbergen abzuarbeiten.
Außerdem wars das vorerst mit Durchmachfahrten. Der Preis hinterher ist zu hoch und nur was wert, wenn die gesetzte Challenge auch geschafft wird.

Beim Ersten Mal war ich besser drauf und hätte körperlich gesehen auch locker gefinisht, aber dieses Mal wars ein echter Kampf.

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