Tag 17 – Landschaftgucken


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41 km 970 hm

Im kalten spanischen Haus aufgewacht, unser Vermieter schleicht schon um die Hütte rum. Kaum sind wir draußen erzählt er uns noch mal, wie schwer, es wär hier was zu finden und wie teuer und das seine Frau ja nicht wollte, aber wir haben ihm ja leid getan… Schlitzohr. Trotzdem nett. Wir brechen auf und wie gestern schon geht es senkrechte Rampen hoch und mal kurz runter. Auf dem Fahrrad sitzend würde ich hier rückwärtsrollen, ich schiebe viel. Wir finden ein Plätzchen mit rumpeligen Stühlen, einem Sperrmüllschränkchen und Sicht und frühstücken hier. Auch die Weiterfahrt bleibt erst mal, wirklich anstrengend, aber zumindest die Landschaft wird endlich wieder wunderschön und irgendwann laufen wir in ein nettes (und natürlich steiles) Dorf ein. Endlich Kaffee für Pete, in der Bar schnacken wir mit 3 Rennradfahrern (einer Schweizer auf Urlaub). Die machen diese Steigungen hier zum Frühstück. Als sie gehen, checken sie draußen natürlich noch unsere Räder. Der Schweizer ruft uns ein anerkennendes „heiße Komponenten“ zu. Es geht noch mal bergauf, aber jetzt fahrbarer und megaschön. Dann startet die lange Abfahrt zum Stausee (megaschön, diese Andalusien!) und landen schlussendlich in El Chorro: Busse, Auto, Kletterer, Wanderer, Rennradfahrer – ein Riesentrubel. Wir trinken Bier und essen Eis und schauen zu. Bei der Weiterfahrt checken wir endlich, warum den hier sooo viel los ist. Hier startet / endet der Caminito del Rey – ich kannte ihn natürlich nicht, ist aber wohl einer der berühmtesten europäischen Klettersteige. Und seitdem er ausgebaut und gesichert ist, wird er offensichtlich auch busseweise „beklettert“. Aber spektakulär ist er tatsächlich. Ebenso spekakulär aber auch der weitere Weg durch die zugehörigen Berge und Wälder. Oben angekommen gehts steil runter zum zweiten See, der völlig idyllisch ist. Die Sonne scheint, daher schnelle Planänderung: Ronda wird auf morgen verschoben, wir fahren in den hübschen Ort Ardales, essen auf dem trubeligen Platz zu mittag(16 Uhr) und begehen mit den Spaniern den Tag der Arbeit und fahren dann zurück zum See, um hier abzuhängen und zu übernachten. Es dauert noch etwas bis wir ein windstilles Plätzchen gescoutet haben(heute ist einer der Tage mit viel Wind), aber als wir den haben: mega! Als wir um 9 in der Matte liegen, kommt noch der Hirte mit der Schafsherde auf dem Heimweg vorbei und wir werden friedlich in den Schlaf geklinklongt.

2 Antworten auf „Tag 17 – Landschaftgucken“

  1. Hola ihr zwei! Respekt! Wie Don Quichote bezwingt Ihr pedalenbewaffnet die Sierra Nevada, das ewige rauf runter hat mir schon fast beim eifrigen Lesen Eures Blogs heftigen Phantommuskelkater beschert…;)
    Allerdings entschädigt die Schönheit der Landschaft so einiges und ich hätte mir am liebsten auch ne Hängematte neben Eure gehängt!
    Bei uns ist heute der Winter zurückgekommen, 2 Grad und Schneegestöber draußen, ich hoffe Ihr bleibt verschont davon und die Sonne schmeichelt Euch weiterhin vom spanischen Himmel.
    Ich wünsche Euch noch gaaanz viel schöne Stunden und allerbesten Lohn für Eure Strapazen, steten Rückenwind und eine wunderbare Weiterreise! Dicke Umarmung!

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